Gedanken zum Monatsvers Juli

An dieser Stelle soll es wie im letzten Jahr zu den jeweiligen Monatsversen ein paar Gedanken geben. Unten drunter bleibt die Jahreslosung stehen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, als Download die bisherigen Kurzandachten noch einmal nachzulesen oder auszudrucken und weiterzugeben, falls das gewünscht ist.
Angedacht:
"What would Jesus do?"


Letzten Monat haben wir gelesen, wie Gott dem Volk Israel durch das Schilfmeer hilft und die ägyptische Armee vernichtet hat. Ein paar Kapitel später gibt es diverse Verhaltensregeln zum Zusammenleben, Rechtsfragen usw. Dazwischen steht der Vers für Juli:
 
Du sollst dich nicht der Mehrheit anschließen, wenn sie im Unrecht ist.           
2. Mose 23,2
 
Vielleicht hast du schon das Wort „Schwarmintelligenz“ gehört? Das meint, dass viele gemeinsam durchaus zu Lösungen kommen bzw. Wissen haben, was die einzelne Person nicht hätte leisten können. Das scheint ja im Wiederspruch zu stehen.
Auch in unserem demokratischen Denken richten wir uns nach Mehrheiten. Aber wenn wir uns diesen Vers und auch den Zusammenhang in 2. Mose einmal genau anschauen, stellen wir folgendes fest: da steht eine Mehrheit kann unrecht haben. Sie muss nicht falsch liegen.
 
Wir sollen unser Gehirn nicht abschalten, sondern prüfen, was richtig ist. Manchmal scheint das ganz klar, manchmal ist die Lage aber auch so verzwickt, dass überhaupt nicht klar ist, was richtig ist.
 
Wir sollten uns daran orientieren, was uns die Bibel als Richtschnur sagt. Vielleicht wird nicht jedes aktuelle Thema mit den gleichen, heutigen Argumenten diskutiert, aber viel wichtige, grundsätzliche Vorstellungen, die Gott von unserem menschlichen Leben hat, können wir tatsächlich finden.
 
Vor einigen Jahren waren bunte Armbänder absolut inn, zumindest in der christlichen Jugendarbeit. Auf ihnen standen die Buchstaben „w.w.j.d.“. Das sind die ersten Buchstaben der Frage „What would Jesus do?“, also „Was würde Jesus tun?“ Die Bänder gibt es zwar kaum noch, aber die Idee dahinter gilt nach wie vor: wenn Entscheidungen anstehen, sollte ich betend fragen: Was würde Jesus tun?
Die Antwort deckt sich vielleicht manchmal mit der Mehrheitsmeinung, aber bestimmt nicht immer.
 
Was passiert, wenn ich prüfe, bete frage und forsche und trotzdem die falsche Entscheidung treffe?
Ich muss gestehen, ich weiß nicht von wem das folgende Zitat stammt, aber es vermittelt mir Zuversicht: „Gott kann auf krummen Linien gerade schreiben.“ Es gibt in der Bibel viele Lebensgeschichten, in denen Gott Niederlagen und Brüche zum Guten wendet. Das ist kein Freifahrtsschein, ihn nicht im Gebet um Rat zu fragen, aber als Menschen werden wir nie fehlerlos sein. Deshalb behalte die Frage w.w.j.d. bzw. „Was würde Jesus tun?“ im Herzen und den Jungschargruß „Mit Jesus Christus mutig voran!“ auf den Lippen!
 
Mit mutigen Grüßen,
Anja Wippermann
Angedacht: "What would Jesus do?"
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zur Jahreslosung 2024
Angedacht: In Liebe......

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.                                                       1. Kor. 16, 14
 
Das ist die Losung, der Vers der über dem neuen Jahr 2024 steht.
Wenn das jeder Mensch immer berücksichtigen würde, hätten wir einen Haufen Probleme weniger, im Privaten und auf der Welt. Es ist uns aber auch sofort klar, dass das nicht so einfach funktioniert.
 
Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu!
Wie du mir, so ich dir.
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
 
Das sind bekannte Sprichwörter, die sich auch außerhalb der Bibel mit dem Thema Umgang miteinander beschäftigen. Der Unterschied zu unserem Bibelvers ist eine etwas andere Perspektive:
In den Sprichworten geht es im Endeffekt darum, dass ich profitiere, wenn ich mich vernünftig benehme. Daran ist ja auch nichts auszusetzen.
 
Schauen wir mal, was in unserem Bibelvers gemeint ist: In Korinth gibt es eine christliche Gemeinde, an die Paulus schreibt. In dieser Gemeinde kommen Christen mit sehr verschiedenen kulturellen Hintergründen zusammen. Einige waren vorher Juden, anderen kamen aus der griechisch-orientalischen Kultur und wieder andere aus der römischen Kultur, um mal die größten Gruppen zu nennen. Da war man sich aufgrund unterschiedlicher Prägung nicht immer so sicher, wie das praktische Christsein auszusehen hatte, was erlaubt war und was nicht. Paulus äußert sich im Laufe des Briefes zu verschiedenen Themen und der Satz „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ findet sich dann am Ende des Briefes.
Das ist der krönende Abschluss! Bei aller Unterschiedlichkeit und bei allen verschiedenen Ansichten: wenn alle Gemeindemitglieder in Liebe zu den anderen handeln, dann wird sich die Lage entspannen. Paulus sagt nicht, dass man Zugeständnisse machen soll, damit für einen selbst auch eine bessere Position herausspringt.
 
Kurz: das Ziel ist nicht meine Position, sondern der Blick auf den anderen. Ihm soll ich in Liebe begegnen und entsprechend in Liebe handeln. Dazu brauche ich die Gewissheit, dass Gott der Herr in meinem Leben ist und mir Kraft dazu schenkt, denn von allein mit meiner Kraft schaffe ich das sicher nicht. Wenn wir alle darum beten und uns entsprechend verhalten, werden wir in unserem Umfeld auf Dauer eine Veränderung spüren.
 
           Mit liebevollen Grüßen,
Anja Wippermann