Gedanken zu den Adventssonntagen

An dieser Stelle möchten wir einige Gedanken zum Advent teilen. Zu jedem Adventssonntag gibt es einen neuen Aspekt.
Direkt darunter wird der Text noch einmal als pdf zum Ausdrucken zur Verfügung stehen, falls Sie die Gedanken mit jemandem teilen möchten, der keinen Internetzugang hat.
Der erste Advent rückt immer weiter nach unten, aber es bleibt alles zum Nachlesen stehen.
Eine gesegnete Adventszeit!

 
Advent, Ankunft von Jesus

Jetzt denken Sie bestimmt, dass das ein Druckfehler ist, und hier kommt noch mal der Text vom 1. Advent. Das kann zwar schnell mal passieren, aber: Nein!
Heute soll es um das Ende der Geschichte gehen, und damit sind wir nach Jesu Geburt, den Hirten und den Weisen mit einem riiiiiiiiesigen zeitlichen Sprung wieder bei Jesus. Sein irdisches Leben endete Karfreitag mit der Kreuzigung. Aber Gott zeigte seine Macht über den Tod an Ostern und ließ ihn wieder auferstehen, danach zeigte sich Jesus noch einigen Menschen auf der Erde, doch schon sehr bald kamen dann in wenigen Wochen Himmelfahrt und Pfingsten.
Heute schauen wir darauf, dass Jesus ja nicht „nur“ für sein irdisches Leben geboren wurde, seine Geschichte endet im Grund nie. Das nennen wir „Ewigkeit“. Er ist nicht mehr als Mensch auf unserer Erde, aber als Heiliger Geist heute trotzdem erfahrbar und in der Bibel steht, dass er wiederkommt.
Damit haben wir dann seine 2. Ankunft. Das alles zusammen ergibt erst Gottes Plan für uns Menschen. Jesus hat schon gezeigt, dass Gott diese Macht über den Tod hat und dass wir als Christen, die ihm vertrauen, wie Jesus diese Möglichkeit bekommen werden. Auferstehung. Das ist ein Thema, dass kommt nicht so oft vor. Wir denken nicht gern darüber nach, weil das vorher den Tod bedeutet und das verdrängen wir gern. Außerdem sind diese Begriffe Auferstehung und Ewigkeit sehr abstrakt und schwer vorstellbar. Die Bibel verwendet dafür deswegen viele Bilder und Symbole.
Außerdem heißt oft: es ist noch keiner wiedergekommen. Stimmt, aber eben nur fast. Jesus hat es bewiesen, auch wenn wir ihn heute nicht sehen. Selbst die relativ wenigen Menschen, die ihn damals sehen konnten, haben das aber nicht wirklich glauben können und damit nicht oder erst spät wahrgenommen. Es war auch da schon so unglaublich: Auferstehung?!?
Da kommt also die Sache mit dem Glauben und Vertrauen ins Spiel. Das ist nicht immer so einfach.
Jesus hat aber auf jeden Fall versprochen: „Ich bin bei euch, alle Tage bis an der Welt Ende.“ Das ist die ältere Version, moderner steht da auch: „Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!“ (Matthäus 28,20) Darauf dürfen wir uns schon mal im irdischen Leben verlassen. Immer, in guten und in schlechten Zeiten.
Außerdem hat er selber angekündigt: „Dann werden alle sehen, wie der Menschensohn (das ist Jesus selbst) mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommt.“ (Lukas 21,27) Diesem Thema widmet Lukas das ganze Kapitel 21, auch bei Matthäus 24 und Markus 13 finden wir ganz ähnliche Texte. Auch wenn das so unglaublich klingt, es gibt für uns Christen diese Hoffnung. Sie ist nicht nur österlich, sondern auch adventlich. In diesem Sinne:                   
Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen
Anja Wippermann
Advent, Ankunft von Jesus
Advent, Ankunft der Weisen aus dem Morgenland

Letzte Woche haben wir auf die Hirten geschaut, heute sind die Weisen aus dem Morgenland dran. Von ihnen können wir im Matthäusevangelium im 2.Kapitel lesen.
Konkret wird uns auch von diesen Gesellen nicht viel berichtet. Vermutlich ist deshalb auch schon über Vieles spekuliert worden: ob sie zu dritt waren oder sogar zwölf, ob sie Sterndeuter/ Magier waren oder persische Könige. Ob die Zahl 3 für die Lebensalter (jung/mittel und alt) stehen oder doch für die damals erreichbaren Kontinente Europa, Asien und Afrika. Oder, oder, oder, ……
Immerhin waren diese Personen so weise, dass sie erkannt haben, dass etwas besonderes geschehen sein musste und sich auf den Weg gemacht haben. Deshalb kann ich persönlich mit der Bezeichnung „die Weisen“ gut leben. Sie sind einem Stern gefolgt, also einem Licht.
Licht findet sich in unsere Sprache übrigens sehr häufig und immer positiv besetzt: „mir geht ein Licht auf“, „grünes Licht geben“, „ins rechte Licht rücken“, „Licht ins Dunkel bringen“, „Licht am Ende des Tunnels“ und so weiter...
Den Weisen ist „ein Licht aufgegangen“ und deshalb suchen sie einen König. Ihm wollen sie Ehre erweisen und Geschenke bringen. Sogar Gold ist dabei. Welch ein Kontrast zu unseren einfachen Hirten von letzter Woche. Gott schickt seinen Sohn nicht nur zu den ganz einfachen Menschen, sondern auch zu den oberen 10 000. Wer kann sich sonst schon Gold leisten und so eine weite Reise.
Egal, ob Sie sich in der Ober-, Mittel- oder Unterschicht sehen: Gott hat seinen Sohn zu uns allen geschickt.  Ich wünsche Ihnen, dass Ihnen auch „das Licht aufgeht“ und Sie Jesus finden.
Er sagt von sich selber „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12)
Jesus ist Licht und bringt uns damit Wärme, Hoffnung und Helligkeit in einer Jahreszeit, die doch oft trübe, grau und nebelig ist. Wärme und Hoffnung, wo Frust und Trostlosigkeit ist. Diese wohlige Erfahrung mit Jesus an Ihrer Seit wünsche ich Ihnen von Herzen!
Gesegnete Adventszeit wünscht Ihnen
Anja Wippermann
 
Advent, Ankunft der Weisen aus dem Morgenland
Advent, Ankunft der Hirten

Das Wort Advent bedeutet „Ankunft“ und bezeichnet die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten.
Zum 1. Advent haben wir darüber nachgedacht, dass Jesus als normaler Mensch auf dieser Erde angekommen ist. Im Laufe der übrigen Sonntage schauen wir uns an, wer noch so alles angekommen ist.
Die Hirten sind uns aus „der“ Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium (Kapitel 2) vermutlich allen bekannt. Gibt es doch kein Krippenspiel ohne diese Gesellen.
Wenn man die Verse noch einmal liest, erfahren wir im Grunde gar nicht viel über genau diese Hirten. Man weiß generell, dass Hirten zu Zeiten von der Geburt Jesu in der Gesellschaft keinen hohen Stand hatten. Wir erfahren nicht wie viele sie waren, wie alt oder gar wie sie geheißen haben. Uns wird nur berichtet „Es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.“
In dem Satz gibt es ein Wort, dass ich immer überlesen habe und im Grund nie verstand. „Hürden“ kenne ich nur vom Hürdenlauf als sportliche Disziplin. Aber die Hirten werden wohl kaum Wettläufe veranstaltet haben. Haben Sie es gewusst? Hürden sind auch bewegliche bzw. verrückbare Zaunelemente. Das heißt die Schafe liefen in der Nacht nicht einfach so frei herum und wurden von den Hirten beisammengehalten, sondern sie hatten schon einen eingezäunten Bereich.
Das erklärt auch, warum die Hirten einfach so aufspringen und loslaufen konnten, nach dem ihnen die Engel die frohe Nachricht überbracht hatten, dass der Retter (Heiland) geboren ist, dass sie sich nicht fürchten sollen und dass damit Frieden auf der Erde möglich ist.
Diese Hirten werden mitten in ihrem alltäglichen Geschehen getroffen und von der frohen Botschaft erreicht. Sie sagen nicht: „Moment, ich muss erst noch ...“ Nein, sie gehen zügig los, „eilend“ steht im Text. Sie haben die Chance, direkt hinzugehen und nachzusehen. War es deshalb für sie einfacher, Jesus als Retter zu erkennen und an ihn zu glauben?
Das könnten wir im ersten Moment denken, eben weil sie hingehen konnten. Aber mal ehrlich: was haben sie denn wirklich gesehen? Eine ganz einfache Unterkunft, die von einem jungen Paar auf dem Weg zur Volkszählung mit Tieren geteilt werden musste und statt Wiege eine Futterkrippe. Darin den Retter zu erkennen dürfte damals ohne die Ankündigung der Engel unmöglich gewesen sein und mit war trotzdem genauso viel Vertrauen in Gott nötig wie heute für uns. Wir kennen immerhin schon den Ausgang der Geschichte.
Lassen Sie sich genauso wie die Hirten mitten in ihrem Alltag von Gott ansprechen. Zögern Sie nicht, ihm zu sagen „hier bin ich“ und vertrauen Sie auf seinen Rettungsplan, den er uns mit Jesus in diese Welt geschickt hat.
Gesegnete Adventszeit wünscht Ihnen
Anja Wippermann
Advent, Ankunft der Hirten
Advent, ehemals eine Fastenzeit

Wenn man sich in den letzten Jahrzehnten die ganzen Angebotsaktionen vor Weihnachten ansieht oder die ganzen Weihnachtsleckereien, die bereits ab September in den Geschäften stehen, ist es schwer, sich die Adventszeit als Fastenzeit vorzustellen.
Früher wurde, ähnlich wie in der Passionszeit vor Ostern, zur Vorbereitung auf Weihnachten gefastet. Einige Lebensmittel wurden weggelassen.
Vielleicht kann uns das ja heute Anregung sein, auf das eine oder andere zu verzichten, um sich Zeit mit Gott zu nehmen. Ein paar Minuten am Tag, ein gemütlicher Sessel, eine Kerze, ein paar Adventsgeschichten, zum Beispiel. Oder immer ein paar Verse aus der Weihnachtsgeschichte in der Bibel in den ersten Kapiteln im Matthäus- und im Lukasevangelium.  Oder auf eine andere Art und Weise.
Vermutlich werden wir dann schnell merken, dass dieser Verzicht gar kein echter Verzicht ist, weil uns diese kleine Auszeit bereichern wird. Wir können wieder neu entdecken, dass Jesus als ganz normales Baby geboren wurde und in dieser Welt gelebt hat.
Jesus erlebte in seinen ersten Lebensjahren eine Flucht nach Ägypten und wuchs dann in Nazareth in einem Zimmermannshaushalt mit mehreren Geschwistern auf. Er wird selbst Zimmermann und tritt dann erst in den uns bekannten biblischen Geschichten als Erwachsener auf. Das bedeutet, dass er in seinem Leben in vielem auch unseren Alltag kennt und erlebt hat.  Jesus hat zwar nie auf der Autobahn im Stau gestanden und hat nie vergessen den Handyakku zu laden, aber der Alltag einer Familie und eines Handwerkers ist ihm bekannt. Es hat in allen Jahrhunderten schon Dürrekatastrophen und damit Hunger, sowie verschiedene Seuchen gegeben.
Deshalb funktioniert es auch heute noch so gut, mit allem was uns bewegt im Gebet zu ihm zu kommen. Er ist zwar kein Wunschautomat, aber er hört sich gern alles an, was uns bewegt. Freud und Leid, wenn ihr uns um andere sorgen, einfach alles. Vermutlich löst sich nicht jedes Problem sofort auf, aber es wird uns leichter ums Herz. Probieren Sie es aus, in Ihrem kleinen stillen Moment im Advent.
Gesegnete Adventszeit wünscht Ihnen
Anja Wippermann
Advent, ehemals eine Fastenzeit